Sachsens höchster
Baum ist 60 Metern hoch. Es ist eine Fichte und steht
im Nationalpark Sächsische Schweiz. So konnte man es
in einer statistischen Veröffentlichung im
vergangenen Jahr lesen. Sie gehört damit zu den
größten Fichten Europas. Die Riesenfichte befindet
sich in der Kirnitzschklamm und ist etwa 400 Jahre
alt. In Brusthöhe weist sie einen Umfang von knapp
fünf Meter auf und hat damit einen Durchmesser von
rund 1,60m. Eine erschwerte Zugänglichkeit
verhinderte Jahrhunderte lang die Nutzung dieses,
sicherlich sehr wertvollen Holzes. Zu erwandern ist
die Fichte von Hinterhermsdorf aus über Wettinplatz
und Hermann's Eck. Nach dem Abstieg in die
Kirnitzschklamm geht man ca. 20 min. flussabwärts
Richtung Rabensteine. Hier steht die Fichte direkt am
Wanderweg an der Kirnitsch auf der rechten Seite.
Hier ganz in unserer Nähe steht der höchste
Laubbaum Sachsens. Es ist eine Bergulme mit 42 Meter
Höhe im Kloster Grünhain. Ihr Stammumfang beträgt
3,95m, was einem Durchmesser von 1,25m entspricht.
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Auch bei uns gibt es
noch eine besonders große Fichte.
Jeder Königswalder kennt "de gruße Ficht"
im Konduppeltal. Sie aufzusuchen war schon im
Programm der Wandertage in meiner Schulzeit vor 40
Jahren ! Auf einer Tafel können wir heute lesen:
Abteilung 419, Fichte, Alter 1985 = 150 Jahre,
Höhe 39m, Umfang=2,60m, Durchmesser= 0,83m, Vfm =
7,48 cbm; Efm= 6,58 cbm ! Inzwischen hat sie
einen Umfang in 1m Höhe von 2,90m, was einem
Stamm-Durchmesser von 93 cm entspricht. Also ist sie
10 cm dicker geworden in den 20 Jahren und hat heute
ein Alter von etwa 170 Jahren !
Ein markanter Baum war
auch die große Kiefer am unteren Marktsteig. Sie wurde
vor ein paar Jahren vom Blitz getroffen und es steht nur
noch ein ca. 4m hohes Stück vom Stamm. Immerhin hat
dieser noch einen Umfang von 2,80 m, also einen
Durchmesser von 90cm !
Ebenso die große Fichte im Jöhstädter Wald, die
"Lange-Henne-Fichte". Auch sie musste nach
einem Blitzschlag gefällt werden.Völlig unbeachtet
stehen mehrere imposante Lärchen im sogenannten
Richtertraugott-Walle, von denen die Größte einen
Umfang von 3,36m, also einen beachtlichen Durchmesser von
fast 1,10m hat !
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Im Geyrischen Wald: stand an
der Zwönitzer Straße die "Königstanne".
Heute ist nur noch der Gedenkstein und eine
Hinweistafel zu finden: 1864 war Zwönitz von einem
verheerenden Stadtbrand heimgesucht worden. Am
23.Juni besuchte König Johann von Sachsen die Stadt,
um sich selbst vom Ausmaß der Katastrophe ein Bild
zu machen. Von Geyer kommend, empfing den König hier
an der Kärner Straße eine Abordnung der Stadt
Zwönitz. Gemeinsam wurde eine Tanne gepflanzt und
ein Gedenkstein gesetzt. Die Tanne wuchs und gedieh
prächtig ! Vom Volksmund "Königstanne"
genannt, kannte sie jeder Geyrische, Elterleiner oder
Zwönitzer. Etwa ab 1954 bemerkten die Forstleute
Schaden an diesem Baum. Stammtrocknung bewirkte sein
langsames Verdorren. 1957 mußte der imposante Baum
gefällt werden. Auch den Gedenkstein bedeckte die
Natur mit Moos und Gras. Letztmalig wurde er 1973
gesichtet. Dann wurde auch noch diese Steinplatte
entwendet. 1991 fand die Stadtverwaltung Zwönitz
eine Spur des Steines und es gelang 1994 ihn wieder
nach Zwönitz zu bringen, an seinen alten Platz, wo
er noch heute an diesen königlichen Besuch erinnert.
Vor der systematischen
Waldnutzung durch Bergbau, Industrie und Bevölkerung
hat es in den erzgebirgischen Wäldern natürlich
noch viel viel größere Bäume gegeben. Selbst vor
200 Jahren noch: Im Zschopauer Wald stand damals
(1863) die vermutlich letzte große Tanne im
Erzgebirge. 1m über der Erde hatte sie 8,25 m
Umfang, bei 1,80m immer noch 7,59 m. Also einen
Durchmesser von über 2,60m ! Um 1800 war sie etwa 57
m hoch, später brach die Spitze bei 52 m ab ! Über
50 - 60 m hohe Bäume waren damals schon selten -
aber es gab sie!
Fichten mit 4 - 5 m Umfang galten noch als
"normal" !
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Tanne bei
Steinheidel (Breitenbrunn) um 1890
über 300 Jahre alt
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