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Löbeschuster-Willy und seine Geschichten... Wenn man von „Königswalder Originalen“ spricht, so fällt allen sofort dr „Löbeschuster-Will“ ein. Seinen richtigen Namen, Willy Mauersberger, haben wohl schon zu Lebzeiten (1903-1980) die wenigsten gekannt. Dafür aber die vielen Geschichten, die er selbst gern erzählt hat, oder die man noch heute von und über ihn erzählt. Stets guter Laune und gern zu einem Spaß aufgelegt, saß er oft mit im Deutschen Haus am Stammtisch und trank sein Bierchen. Eines Abends, es war wohl Anfang der 70iger Jahre, mitten im tiefsten Winter, kam er einmal nur im Unterhemd und mit Pantoffeln zur Gaststube reingestürmt: Schnell, gabt mr e Bier, ich bi bluß Asch fortschaffen !!! So stand er an der Theke. Und wirklich, draußen im Hausflur stand dr Aschkasten. Dr ganze Stammtisch tobte. Er wohnte damals in dr Neie Walt und seine etwas strenge Frau hatte ihn wohl nicht „ze Bier giehe“ lassen. Dass er bei dare Kält im Unterhemd und mit Pantoffeln „abhauen“ würde, hatte sie ihm wohl doch nicht zugetraut. |
Dos Bier brauchte dr Will natürlich net ze bezohln, un a die paar drauf, an dann Obnd ...!
Bekannt sind auch die Geschichten während seiner
Laufbahn als Hausmeister im Annaberger Erzhammer. Da hatte er
wirklich einen „Traumjob“ gefunden. Was machst de dä su ne
ganzen Tog: no iich sitz untn in Kaller un wart bis ne Bichs
Eigewecktes aufgieht ...
Mit einem kleinen Holzbohrer soll er unten im Bierkeller so
manches Bierfaß angebohrt und dann wieder mit einem Streichholz
verstöpselt haben – natürlich erst dann, wenn er sich sein
Bier rausgelassen hatte.
In de Zwischentog musst’r von Fischl-Buschmann
draußen en labanding Karpfn huln.
Kaum zur Tür naus, sprang ne doch dar Karpfn aus dr Kann un
sauset in dann vereistn Schnittgerinn dr Kirchgass nei. Dr Will
hinnerhar: Halt ne, halt ne, schrie er feste – su gruß war
seine Angst, dass er noch nei in su enn Schrut of
Nimmerwiedersahe verschwinden tät.
Eine Geschichte, die ich
oft hörte, war die, dass dr Will ah emol enn Storch
gefange hätt. Ich wollte es eigentlich nie so recht
glauben und so ganz genau wusste es eigentlich auch
keiner, wie, was und wann passiert war. Andererseits hat
ihn ja dr Salema-Günt mit dem Storch im Arm um 1960 rum
geschnitzt und so steht er heute noch bei uns im
Schnitzerheim. Doch nun kam mir der Zufall zu Hilfe. Ich bekam ein Annaberger Tageblatt von 1936 geschenkt, weil auf der Titelseite ganz groß der 60.Geburtstag Anton Günthers aufgemacht war. Doch hinten drauf, welch Überraschung, die Geschichte und das Bild waren für mich noch viel viel interessanter: Dr Löbeschuster-Willy mit’n Storch ! Glück Auf ! Wolfgang Süß im April 2008 |