Ein besonderes Jubiläum
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Schon 1953 bekam er einen 1.Preis in einer Ausstellung in Annaberg. 1960 1975 war er Vorsitzender des Königswalder Schnitzvereins, er besuchte die Schnitzschule Annaberg, nahm an vielen überregionalen Ausstellungen u.a. in Schneeberg, Leipzig und Berlin teil und erntete viele Auszeichnungen und Anerkennung für seine geschnitzten Werke. Er gehört ohne Zweifel zu den besten erzgebirgischen Schnitzern, ein Volkskünstler, wie man fast keinen zweiten findet. Seine geschnitzten Figuren leben und seine Tierdarstellungen bleiben unerreicht. Damit hat er bestimmt sogar sein großes Vorbild noch übertroffen. Die Natur ist sein Lehrmeister und er versteht es mit handwerklichem Geschick, der genauen Kenntnis der Anatomie und viel, viel Talent, der Natur das Wesentliche abzuschauen und alles gekonnt ins Holz umzusetzen.
Einer seiner großen Verdienste ist es, der erzgebirgischen Schnitzerei ein neues breites Motiv erschlossen zu haben: die Landwirtschaft. Das ist nicht verwunderlich, hat er ja selbst ein Leben lang als Bauer gearbeitet. Und so gesellen sich bei Ihm zu den bekannten Motiven der erzgebirgischen Schnitzerei, die er natürlich genauso beherrscht, den Bergmännern, Engeln und Türken, seiner Krippe, den erzgebirgischen Waldfiguren, Hirsch und Reh, im Laufe seines Schaffens immer mehr Motive aus der Landwirtschaft hinzu: eine Kuh, Schafe und Ziegen, Pferde und Fohlen, Bauer und Bäuerin, bis schließlich ein Bauer beim Pflügen entsteht, und dann seine einmaligen Gespanne: Fuhrwerke, Postkutschen, Brauereizüge, auch eine russische Troika, usw. usw. mit Pferden, Ochsen oder auch einer Kuh bespannt. Bis zu 1,50 m lange Werke entstehen, die wie aus einem Stück wirken, wo das Schnitzwerk als Ganzes stimmt und die Details sowieso. Über 25 solcher Gespanne hat er nun schon geschaffen.
Ein weiteres Spezialgebiet sind seine
Darstellungen von bekannten Persönlichkeiten: meist als 40 cm
große Einzelfiguren mit einem meisterlich gestaltetem Portrait
begegnen uns hier z.B. seine Sportler, mit denen es 1961 anfing:
Helmut Recknagel, Wilma Rudolf, Pele und später Jens Weißflog,
dann die historischen Personen: Martin Luther, Adam Ries, der
Baumeister Lotter, Feldmarschall Blücher, natürlich auch
Barbara Uthmann,
der Stülpner-Karl und Anton Günther.
Eine Werkstatt zum Schnitzen hat er nicht. In der Küche schnitzt es sich am gemütlichsten, sagt er. Es ist interessant Ihm beim Schnitzen zuzusehen. Schon nach kurzer Zeit sieht man, was aus dem Stück Lindenholz entstehen wird. Ein paar kurze Striche zwischendurch aufs Holz, eine wichtiges Proportionsmaß nachmessen und dann fliegen wieder die Späne. Sicher geht es heute nicht mehr ganz so schnell, wie vor 20 Jahren. Darüber hören wir Ihn manchmal schimpfen.
Seit 62 Jahren ist er aktiver Schnitzer, 60 Jahre eine tragende Säule in unserem Schnitzverein.
Sale, Deine Schnitzfreunde wünschen Dir zu diesem besonderen Jubiläum und zu Deinem 77. Geburtstag (am 3.März 2006) alles Gute und beste Gesundheit, weiterhin frohes Schaffen beim Schnitzen und Dir und uns noch viele gemeinsame Jahre, schöne Erlebnisse und viel Freude im Verein.
Wolfgang Süß
Vorsitzender
Schnitzverein Königswalde e.V.
im März 2006