Tips für Anfänger (und Fortgeschrittene)

Vorbereitung, Anlegen der Figur



Von den 2 Ansichten der entworfenen Figur fertigt man am besten Schablonen von den äußeren Umrissen an. Man kan so die Figur besser im Holz "einordnen" und auch das Aufzeichnen geht leichter. Natürlich hat es wenig Sinn sofort beide Ansichten auf dem Holzblock aufzuzeichnen: mit dem Aussägen der ersten Ansicht geht die andere wieder verloren. Deshalb beginnt man zweckmäßigerweise mit dem Aufzeichnen der Seitenansicht auf dem vorbereiteten Block (gerade Unterseite-Auflage!) und sägt diese mit der Bandsäge aus. Hinter dem Kopf läßt man dabei ein Stück als Stütze stehen(in der Skizze schraffiert), die dann zusammen mit der hinteren Fläche des Sockels eine gute (rechtwinklige) Lage beim nachfolgendem Aussägen der Vorderansicht garantiert.

Mit dem Aussägen der beiden Ansichten ist man der plastischen Figur schon ein ganzes Stück näher gekommen und gerade für wenig Erfahrene ist es eine große Hilfe, wenn die Figur nicht von Anfang an aus dem vollen Block gearbeitet werden muß, zu leicht verliert man die Übersicht. Selbstverständlich muß man beim Aufzeichnen oder auch beim Aussägen immer etwas Holz zugeben (lieber zuviel als zu knapp), daß man beim eigentlichen Anlegen der Figur noch genügend Holz zum korrigieren hat. Außerdem braucht die plastische Figur immer etwas mehr "Masse" als der gezeichnete Entwurf.

Nun kann das eigentliche Anlegen der Figur beginnen. Viele benutzen dazu ein großes Hohleisen und arbeiten quer zur Maserung. Das mag zwar die am wenigsten anstrengende und schnellste Arbeitsweise sein - doch sie hat auch einen großen Nachteil: nach kurzer Zeit besteht die Oberfläche der Figur nur noch aus "Wannen" und die eigentlichen Formen werden immer schwerer erkennbar ! Man muß also das Hohleisen ab und zu weglegen und mit einem flachen Balleisen tauschen, um wieder klare Flächen zu schaffen ! Überhaupt geht es besser, wenn man sich den runden Formen über flächige rechteckige Quaderformen nähert und durch das Verbrechen der Kanten immer mehr zur fertigen plastischen (gerundeten) Form kommt.

Ein Fehler, der bei Anfängern oft zu beobachten ist, wird beim Anlegen von kantigen Übergängen gemacht, wie sie z.B. an solchen Übergängen wie Jackenunterkante-Hose, Ärmel-Hand, Hutkrempe-Stirn usw. auftreten können: es wird sofort, meist gar mit dem Messer eine harte scharfe Kante geschnitten, die dann natürlich viel schwerer zu korrigieren ist, als wenn man solche Übergänge erst einmal mit einem nicht zu kleinem Bohrer oder Hohleisen anlegt.

Der wichtigste Grundsatz beim Anlegen der Figur ist aber, daß man "immer überall gleichweit" ist !!

Wolfgang Süß

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