Tips für Anfänger (und Fortgeschrittene)
"Das Finedel"
Ein Finedel
- viele werden mit diesem "erzgebirgischen
Fachausdruck" nicht viel anfangen können. Es steht
auch nicht im Duden oder Lexikon - nur ein Erzgebirger
kann so einen herrlichen Begriff prägen für dieses
kleine unscheinbare Ding, das da zwischen Zimmerdecke und
Drehleuchter hängt und sich in sich dreht. Also man braucht es zum Aufhängen der Dreh- oder Laufleuchter und Leuchterspinnen, die ein Flügelrad besitzen und sich mit ihren Kerzen so herrlich lautlos an der Decke hängend drehen! Nun, der Begriff kommt aus dem Französichem. Es ist eine Erfindung aus der Posamentenindustrie, die beim Drehen von Schnuren Ende des 19.Jahrhunderts erstmals angewendet wurde, wie man in einem Fachbuch von 1914: Schreiber "Der Posamentier der Neuzeit" nachlesen kann. |
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Viele bestaunen diese sich drehenden Leuchter und die sich auf den Leuchterarmen gleichermaßen mitdrehenden Kerzen und können sich das Ganze gar nicht so richtig erklären, aber es funktioniert eben so - und auch das macht den Reiz unserer erzgebirgischen Drehleuchter aus. Natürlich gab und gibt es auch Drehleuchter bevor das Finedel erfunden wurde. Solche Drehleuchter sind in einem Rahmen aufgehängt und ähnlich den Pyramiden im oberen und unteren Quersteg gelagert (unten mitte). Dabei ist es egal, ob das Flügelrad unter oder über den oberen Quersteg angeordnet wird, und ob sich die Kerzen mit drehen oder fest auf seitlichen Armen des Rahmens stehen. Eine weitere Variante von Drehleuchtern (ohne Finedel) benutzt einen Drahtbügel, der das Flügelrad umgreift (unten rechts). Diese Art von Drehleuchtern kann man als eine am oberen Lager aufgehängte Pyramide verstehen (Hängepyramide - ein Begriff der mir gar nicht gefällt ! Es gibt auch Bastler, die das Finedel gleich in den Flügelkopf des Leuchters einbauen (unten links), so daß es gar nicht zu sehen ist und den Betrachter noch mehr verwundert.. |
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geändert: 19.01.15